Skulpturen als Repräsentationsmedium am Beispiel der Domus della Fortuna Annonaria in Ostia
Eine große Anzahl von Villen bezeugt eine aufwendige Wohnkultur in Ostia antica bis in die Spätantike. Ein ausgeprägter Sinn für Wohnluxus zeigt sich vor allem in den Brunnen, Nymphäen, Latrinen, der prächtigen Bodendekoration mit Mosaiken und opus sectile und im Skulpturenschmuck. Die Aufstellung von Skulpturen folgt einer bewussten Inszenierung, legt Wert auf Blickachsen und Kleinformat.
Die Domus della Fortuna Annonaria (Regio V, II, 8) in Ostia gehört zu den prachtvollen Villen der Hafenstadt, die über mehrere hundert Jahre bewohnt war und mehrere Umbau- und Erweiterungsphasen erfuhr. Die reiche dekorative Ausstattung der Domus kann anhand der Befunde in situ und der zahlreichen Skulpturenfunde ermessen werden, die in der Fülle einzigartig sind. Die Bearbeitung der Skulpturendekoration dieser Domus ist durch die großzügige Genehmigung des Parco Archeologico di Ostia Antica möglich.
Die Skulpturenforschung hat in den letzten Jahren verstärkt Fragestellungen zur Kontextualisierung der dekorativen Ausstattung von Villen verfolgt und hinsichtlich des Skulpturenschmucks neue Erkenntnisse zu Herstellung, Verbreitung, Material, Langlebigkeit von Skulpturen sowie zur statuarischen Dekoration in spätantiker Zeit gewonnen. Voraussetzung für ein Gesamtbild zur dekorativen Ausstattung der Villen ist eine möglichst lückenlose Erfassung des Fundmaterials, das in einem Forschungsprojekt untersucht werden soll.
Kooperationen:
Parco Archeologico di Ostia Antica
Marcello Turci, Université Aix-Marseille
Österreichisches Historisches Institut, Rom/ÖAW
Publikationen:
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A. Landskron – C. Tempesta (Hrsg.), Trade and Commerce in the Harbour Town of Ostia, Proceedings of the panel 5.14, Archaeology an Economy in the Ancient World, AIAC – 19th ICCA - International Congress of Classical Archaeology, Cologne/Bonn 22-26 May 2018, Keryx 7 (Graz 2020)
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Skulpturen als Form der Repräsentation. Die dekorative Ausstattung der Villen in Ostia am Beispiel der Domus della Fortuna Annonaria, Forum Archaeologiae 89/XII/2018 (http://farch.net)